Geschichte der Ukraine |
-
- Alle Kategorien
- 01 Ur-/Frühgeschichte
- 02 Völkerwanderung
- 03 Frühmittelalter
- 04 Hochmittelalter
- 05 Spätmittelalter
- 06 Frühe Neuzeit
- 07 Russland und Österreich
- 08 Nationalbewegung
- 09 1. Weltkrieg
- 10 UA Sowjetrepublik
- 11 Deutsche Besetzung
- 12 Gegen Sowjet / Polen
- 13 Sowjetrepublik
- 14 Erneute Unabhängigkeit
01 Ur-/Frühgeschichte
01 Ur-/Frühgeschichte
6000 BC - 100 AC
Das Gebiet der heutigen Ukraine wurde schon während des Paläolithikums besiedelt.
Das Gebiet der heutigen Ukraine wurde schon während des Paläolithikums besiedelt.
02 Völkerwanderung
02 Völkerwanderung
200 - 700
Vom 2. bis Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. hat sich auf dem Gebiet der heutigen Ukraine auch die mit den Ostgoten assoziierte Tschernjachow-Kultur gebildet, da die Goten zu dieser Zeit aus dem Weichselraum an die Küsten des Schwarzen Meeres drängten.
Vom 2. bis Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. hat sich auf dem Gebiet der heutigen Ukraine auch die mit den Ostgoten assoziierte Tschernjachow-Kultur gebildet, da die Goten zu dieser Zeit aus dem Weichselraum an die Küsten des Schwarzen Meeres drängten.
03 Frühmittelalter
03 Frühmittelalter
800 - 11Jhd.
Das frühe Mittelalter umfasst die Zeit der Entstehung und Aufstieg der Rus, einschließlich Feldzüge gegen die Kumanen und Chasaren und Petschenegen, wobei die Herrschaft von Wladimir dem Großen und Sohn Jaroslaw dem Weisen als Zenit der Entwicklung der Rus gilt.
Das frühe Mittelalter umfasst die Zeit der Entstehung und Aufstieg der Rus, einschließlich Feldzüge gegen die Kumanen und Chasaren und Petschenegen, wobei die Herrschaft von Wladimir dem Großen und Sohn Jaroslaw dem Weisen als Zenit der Entwicklung der Rus gilt.
03a Chasarenreich
03a Chasarenreich
Chasarenreich und Magyarenwanderung Ostukraine etwa um das Jahr 750 Teil des Chasarenreiches.
Das Handelsnetz der Radhaniten; (jüdischen Kaufleute) stellten vom 8. bis zum 11. Jahrhundert die Handelsbeziehungen zwischen den verfeindeten Ländern des Abendlandes und der Islamischen Welt sicher
Das Handelsnetz der Radhaniten; (jüdischen Kaufleute) stellten vom 8. bis zum 11. Jahrhundert die Handelsbeziehungen zwischen den verfeindeten Ländern des Abendlandes und der Islamischen Welt sicher
03b Gründung Rus
03b Gründung Rus
Gründung Aufstieg der Rus
Im 9.Jhd errichteten ostslawische Stämme unter dem Einfluss skandinavischer Waräger an den Handelswegen von Skandinavien und Nowgorod nach Süden in Richtung Konstantinopel ein lose verfasstes Großreich ein (Hauptstadt Kiew, die „Kiewer Rus“)
Im 9.Jhd errichteten ostslawische Stämme unter dem Einfluss skandinavischer Waräger an den Handelswegen von Skandinavien und Nowgorod nach Süden in Richtung Konstantinopel ein lose verfasstes Großreich ein (Hauptstadt Kiew, die „Kiewer Rus“)
03c Russen / Ruthenen
03c Russen / Ruthenen
Bezeichnungen „Russen“ und „Ruthenen“
Der Begriff Ruthenen wurde in erster Linie von der katholischen Kirche eingeführt, um die Bevölkerung der Rus' nach orthodoxem und katholischem Christentum zu unterscheiden
Der Begriff Ruthenen wurde in erster Linie von der katholischen Kirche eingeführt, um die Bevölkerung der Rus' nach orthodoxem und katholischem Christentum zu unterscheiden
04 Hochmittelalter
04 Hochmittelalter
12.Jhd
Nach kultureller und wirtschaftlicher Blüte begann im 12. Jahrhundert der Niedergang der Rus mit zunehmenden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Fürstentümern.
Nach kultureller und wirtschaftlicher Blüte begann im 12. Jahrhundert der Niedergang der Rus mit zunehmenden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Fürstentümern.
04a Kämpfe Fürstentümer
04a Kämpfe Fürstentümer
Das Fürstentum (FT) Kiew, FT Nowgorod, FT Galizien (später FT Galizien-Wolhynien), FT Wladimir (später FT Wladimir-Susdal), FT Sewerien, FT Smolensk, FT Polotzk bekämpften sich oft mit Unterstützung von ausländischen Armeen.
04b Ukraine / Rot Ruthenien
04b Ukraine / Rot Ruthenien
Der Begriff Ukraina wurde erstmals 1187 in der Hypatiuschronik für die südwestlichen Gebiete des Kiewer Reiches, später für das galizisch-wolhynische Gebiet verwendet. Es wird immer noch gestritten, ob der Begriff Ukraina das „Grenzland“ oder einfach ein „Land“ bedeutet.
04c Goldene Horde
04c Goldene Horde
Nach ersten Konflikten in den 1220er Jahren zwischen Europäern und den Mongolen unter Dschingis Khan, insbesondere der Schlacht an der Kalka, drangen die Mongolen weniger als 20 Jahre später, diesmal unter Batu Khan, einem Enkel Dschingis Khans, bis nach Mitteleuropa vor.
05 Spätmittelalter
05 Spätmittelalter
13.Jhd. - 15.Jhd.
Nach der Plünderung von Kiew 1240 weichen die historischen Perspektiven der russischen und ukrainischen Historiker voneinander ab: die einen konzentrieren sich auf das Fürstentum Wladimir-Susdal, die anderen auf das Fürstentum Galizien-Wolhynien.
Nach der Plünderung von Kiew 1240 weichen die historischen Perspektiven der russischen und ukrainischen Historiker voneinander ab: die einen konzentrieren sich auf das Fürstentum Wladimir-Susdal, die anderen auf das Fürstentum Galizien-Wolhynien.
05a Halytsch-Wolhynien
05a Halytsch-Wolhynien
Halytsch-Wolhynien, Litauen, Polen und Krim-Khanat
Eine eigenständige Bedeutung erlangte ab dem 12. Jahrhundert das westukrainische Fürstentum Halytsch-Wolhynien (siehe auch Wolhynien und Geschichte Galiziens)
Eine eigenständige Bedeutung erlangte ab dem 12. Jahrhundert das westukrainische Fürstentum Halytsch-Wolhynien (siehe auch Wolhynien und Geschichte Galiziens)
05b Rom - Konstantinopel
05b Rom - Konstantinopel
Die Krönung Daniel Romanowitsch von Galizien durch Papst Innozenz IV. als Rex Rusiae („König von Russland“) im 1253 war nur durch den Übergang zum Katholizismus möglich. 1299/1305 erreichten die Großfürsten von Vladiimir-Susdal die Übersiedlung des orthodoxen Metropoliten aller Russen nach Wladimir.
06 Frühe Neuzeit
06 Frühe Neuzeit
16.Jhd. - 17.Jhd.
Die neu geschaffene griechisch-katholische Kirche, die den östlichen Ritus beibehielt, aber dem Papst unterstellt war, wurde von vielen nicht akzeptiert, da sie organisatorisch nur als Anhängsel der Westkirche wirkte.
Die neu geschaffene griechisch-katholische Kirche, die den östlichen Ritus beibehielt, aber dem Papst unterstellt war, wurde von vielen nicht akzeptiert, da sie organisatorisch nur als Anhängsel der Westkirche wirkte.
06a Polen - Zarenreich
06a Polen - Zarenreich
Zwischen Polen-Litauen und Zarenreich Russland
Im durch die Lubliner Union von 1569 gebildeten litauisch-polnischen Doppelstaat wurden auch die bisher zu Litauen gehörenden ukrainischen Gebiete der polnischen Krone unterstellt.
Im durch die Lubliner Union von 1569 gebildeten litauisch-polnischen Doppelstaat wurden auch die bisher zu Litauen gehörenden ukrainischen Gebiete der polnischen Krone unterstellt.
06b Kosakenstaat
06b Kosakenstaat
Gegen den Widerstand der polnisch-litauischen Adligen errichtete Bohdan Chmelnyzkyj 1648 durch einen Vertrag mit dem polnischen König Jan Kazimierz einen eigenständigen UA Kosakenstaat (Hetmanat) - 1651 Bündnisse mit Russland und dem Osmanischen Reich geriet er wieder in Abhängigkeiten.
07 Russland - Österreich
07 Russland - Österreich
18. Jahrhundert
Zwischen Russland und Österreich
Nach den drei Teilungen Polens 1772, 1793 und 1795 wurde die westliche Ukraine mit Ausnahme Ost-Galiziens, das zum Habsburgerreich kam, russisch.
Zwischen Russland und Österreich
Nach den drei Teilungen Polens 1772, 1793 und 1795 wurde die westliche Ukraine mit Ausnahme Ost-Galiziens, das zum Habsburgerreich kam, russisch.
08 Nationalbewegung
08 Nationalbewegung
19. Jhd. Entstehung der UA Nationalbewegung
Der UA Historiker Mychajlo Hruschewskyj schuf Ende des 19. Jhds. in Lemberg die Grundlage für UA Nationalbewegung, indem er der Auffassung der ostslawischen (russischen) Geschichte sein Schema einer getrennten Entwicklung der Völker der Russen und UA entgegenstellte.
Der UA Historiker Mychajlo Hruschewskyj schuf Ende des 19. Jhds. in Lemberg die Grundlage für UA Nationalbewegung, indem er der Auffassung der ostslawischen (russischen) Geschichte sein Schema einer getrennten Entwicklung der Völker der Russen und UA entgegenstellte.
09 Unabhängigkeit UA
09 Unabhängigkeit UA
20. Jahrhundert
Unabhängigkeit nach dem Ersten Weltkrieg
Während des Ersten Weltkriegs unterstützte das Deutsche Reich die Separationsbemühungen der Ukrainer als Kriegsmittel zur Schwächung Russlands.
Unabhängigkeit nach dem Ersten Weltkrieg
Während des Ersten Weltkriegs unterstützte das Deutsche Reich die Separationsbemühungen der Ukrainer als Kriegsmittel zur Schwächung Russlands.
09a Erster Weltkrieg
09a Erster Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg führte zu einer Internationalisierung der ukrainischen Frage, brachte die Ukraine aber zwischen die Fronten. Ein Oberster Ukrainischer Rat erklärte am 1. August 1914 seine Loyalität zu Österreich-Ungarn, russische Truppen eroberten jedoch im September 1914 den Osten Galiziens einschließlich der Hauptstadt Lwiw
09b Revolution 1917
09b Revolution 1917
Forderung nach Autonomie
Mit der Februarrevolution 1917 in Russland und dem Sturz der Zarenregierung sah man in der Ukraine die Chance für eine eigene, unabhängige Staats- und Gesellschaftsentwicklung für gekommen. Am 17. März 1917 versammelten sich in Kiew Repräsentanten - Zentralna Rada
Mit der Februarrevolution 1917 in Russland und dem Sturz der Zarenregierung sah man in der Ukraine die Chance für eine eigene, unabhängige Staats- und Gesellschaftsentwicklung für gekommen. Am 17. März 1917 versammelten sich in Kiew Repräsentanten - Zentralna Rada
09c Volksrepublik UA
09c Volksrepublik UA
Die Entstehung der Ukrainischen Volksrepublik
Ende Oktober 1917 als Ergebnis der Revolution wurde eine neue russische Regierung mit dem Namen Rat der Volkskommissare der RSFSR gebildet.
Ende Oktober 1917 als Ergebnis der Revolution wurde eine neue russische Regierung mit dem Namen Rat der Volkskommissare der RSFSR gebildet.
09d Unabhängigkeit UA
09d Unabhängigkeit UA
und der Krieg mit Bolschewiken
Am 16.12.1917 (3.12.nach alter Zeitrechnung) verabschiedete die russische Regierung auf einer Sitzung der Volkskommissare in Moskau das „Manifest an das ukrainische Volk“. Wird zusammen mit einem Ultimatum, am nächsten Tag der Zentralrada vorgelegt.
Am 16.12.1917 (3.12.nach alter Zeitrechnung) verabschiedete die russische Regierung auf einer Sitzung der Volkskommissare in Moskau das „Manifest an das ukrainische Volk“. Wird zusammen mit einem Ultimatum, am nächsten Tag der Zentralrada vorgelegt.
09e Ende 1.Weltkrieg
09e Ende 1.Weltkrieg
und die deutsche und österreichische Intervention
Im Verlauf der Operation Faustschlag im Februar und März 1918 fiel nahezu die gesamte heutige Ukraine in die Hände der Mittelmächte. Am 9. Februar 1918 schloss die Volksrepublik Ukraine mit dem „Brotfrieden“ einen Separatfrieden mit den Mittelmächten.
Im Verlauf der Operation Faustschlag im Februar und März 1918 fiel nahezu die gesamte heutige Ukraine in die Hände der Mittelmächte. Am 9. Februar 1918 schloss die Volksrepublik Ukraine mit dem „Brotfrieden“ einen Separatfrieden mit den Mittelmächten.
09f Zweite Hetmanat
09f Zweite Hetmanat
Der Ukrainische Staat unter Skoropadsky
Skoropadskyj versuchte eine konservative Restauration des Staatswesens, vor allem wollte er die enteigneten Großgrundbesitzer wieder einsetzen. Dies wurde auch durch Umbenennung des Staatswesens in „Ukrainischer Staat“ unterstrichen.
Skoropadskyj versuchte eine konservative Restauration des Staatswesens, vor allem wollte er die enteigneten Großgrundbesitzer wieder einsetzen. Dies wurde auch durch Umbenennung des Staatswesens in „Ukrainischer Staat“ unterstrichen.
09g Direktorium
09g Direktorium
Drei Tage nach dem Waffenstillstand von Compiègne, am 14. 12.1918, bildete sich in Kiew aus oppositionellen Kreisen eine „Direktorium“ genannte Exekutive. Ukrainische Verbände bedrohten Kiew, ließen aber die deutschen Truppen abziehen, denen sich Skoropadskyj anschloss. Das Direktorium bildete am 14.12.1918 in Kiew eine neue Regierung
09h Westukrainische Volksrepublik
09h Westukrainische Volksrepublik
In dem ehemals österreich-ungarischen Kronland Königreich Galizien und Lodomerien bildete sich im November 1918 die Westukrainische Volksrepublik (Sachidno-Ukrajinska Narodna Respublika, SUNR), deren Hauptstädte nacheinander Lwiw, Ternopil und Stanislau (heute Iwano-Frankiwsk) waren. Die Westukrainische Volksrepublik vereinigte sich im Januar 1919 mit der Ukrainischen Volksrepublik.
09i Die Vereinigung
09i Die Vereinigung
Ukrainischer Volksrepublik und der Westukrainischen Volksrepublik
Am 22. Januar 1919 wurde auf dem Sofia-Platz in Kyiw eine Erklärung über die Vereinigung der Ukrainischen Volksrepublik und der Westlichen Ukrainischen Volksrepublik zu einer vereinigten Ukraine verabschiedet. Der Tag wird als Tag der ukrainischen Einheit gefeiert.
Am 22. Januar 1919 wurde auf dem Sofia-Platz in Kyiw eine Erklärung über die Vereinigung der Ukrainischen Volksrepublik und der Westlichen Ukrainischen Volksrepublik zu einer vereinigten Ukraine verabschiedet. Der Tag wird als Tag der ukrainischen Einheit gefeiert.
09j Ukrainische Sowjetrepublik
09j Ukrainische Sowjetrepublik
Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik
Im Januar 1919 eroberten die Bolschewiki Kiew noch einmal und gründeten die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik. Im März wurde die erste Verfassung verabschiedet. Bis 1920 kam das gesamte Territorium der östlichen Ukraine unter deren Kontrolle.
Im Januar 1919 eroberten die Bolschewiki Kiew noch einmal und gründeten die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik. Im März wurde die erste Verfassung verabschiedet. Bis 1920 kam das gesamte Territorium der östlichen Ukraine unter deren Kontrolle.
09k Polnisch-ukrainische Krieg
09k Polnisch-ukrainische Krieg
und der Vertrag von Versailles
Der Vertrag von Versailles wurde am 28. Juni 1919 unterzeichnet, und von da an begannen die politischen Versuche, die Nachkriegsaufteilung der Länder zu entscheiden. Zu den Problemen, die auf der Pariser Konferenz behandelt wurden, gehörte auch der Versuch, eine Lösung für Polen und Galizien zu finden.
Der Vertrag von Versailles wurde am 28. Juni 1919 unterzeichnet, und von da an begannen die politischen Versuche, die Nachkriegsaufteilung der Länder zu entscheiden. Zu den Problemen, die auf der Pariser Konferenz behandelt wurden, gehörte auch der Versuch, eine Lösung für Polen und Galizien zu finden.
09l Friedensvertrag von Riga
09l Friedensvertrag von Riga
Die Aufteilung des ukrainischen Gebieten zwischen Polen und der Sowjetunion wurde durch den Friedensvertrag zwischen Polen, Russland und der [sowjetischen] Ukraine am 18. März 1921 abgeschlossen
10 UA Sowjetrepublik
10 UA Sowjetrepublik
Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik bis 1941
Im Rahmen der Industrialisierung der Sowjetunion wurden im Osten der Ukraine in den heutigen Millionenstädten Dnipro (u. a. Chemie), Donezk (u. a. Schwerindustrie, Kohlebergbau) und Charkiw (u. a. Flugzeuge) große wirtschaftliche Zentren mit Universitäten entwickelt.
Im Rahmen der Industrialisierung der Sowjetunion wurden im Osten der Ukraine in den heutigen Millionenstädten Dnipro (u. a. Chemie), Donezk (u. a. Schwerindustrie, Kohlebergbau) und Charkiw (u. a. Flugzeuge) große wirtschaftliche Zentren mit Universitäten entwickelt.
11 Deutsche Besetzung 1941
11 Deutsche Besetzung 1941
Deutsche Besetzung 1941–1944
Von der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) wurde kurz nach der Annexion durch Deutschland am 30. Juni 1941 in Lemberg ein eigenständiger ukrainischer Staat proklamiert, welcher sich als gleichberechtigter Bündnispartner Hitlers verstand, was aber von den deutschen Nationalsozialisten selbstverständlich nicht akzeptiert wurde. Im Gegenteil: Die Anführer der OUN wurden verhaftet und in die KZ Ravensbrück und Sachsenhausen gebracht.1–1944
Von der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) wurde kurz nach der Annexion durch Deutschland am 30. Juni 1941 in Lemberg ein eigenständiger ukrainischer Staat proklamiert, welcher sich als gleichberechtigter Bündnispartner Hitlers verstand, was aber von den deutschen Nationalsozialisten selbstverständlich nicht akzeptiert wurde. Im Gegenteil: Die Anführer der OUN wurden verhaftet und in die KZ Ravensbrück und Sachsenhausen gebracht.1–1944
12 Gegen Sowjet / Polen
12 Gegen Sowjet / Polen
Kämpfe gegen die Sowjetherrschaft und gegen Polen 1943–1947
Zwischen 1943 und 1947 tobte nicht nur ein Partisanenkrieg gegen die deutschen Okkupanten, sondern gab es auch eine starke nationalistische Unabhängigkeitsbewegung (ukrainische Aufständischenarmee: Ukrajinska Powstanska Armija UPA) gegen die Sowjetherrschaft, die vom NKWD niedergeschlagen wurde. Aber auch die polnische Bevölkerung der heutigen Westukraine wurde zum Angriffsobjekt der UPA.
Zwischen 1943 und 1947 tobte nicht nur ein Partisanenkrieg gegen die deutschen Okkupanten, sondern gab es auch eine starke nationalistische Unabhängigkeitsbewegung (ukrainische Aufständischenarmee: Ukrajinska Powstanska Armija UPA) gegen die Sowjetherrschaft, die vom NKWD niedergeschlagen wurde. Aber auch die polnische Bevölkerung der heutigen Westukraine wurde zum Angriffsobjekt der UPA.
13 Sowjetrepublik
13 Sowjetrepublik
Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik seit 1944
Danach wurde die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (USSR) als Unionsrepublik der Sowjetunion wiederhergestellt.
Danach wurde die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (USSR) als Unionsrepublik der Sowjetunion wiederhergestellt.
13a Staatsterritorium
13a Staatsterritorium
Ausdehnung des Staatsterritoriums
Nach dem Sieg der Anti-Hitler-Koalition im Zweiten Weltkrieg und auf den Kriegs- und Nachkriegskonferenzen (Teheran-Konferenz November 1943, Konferenz von Jalta Februar 1945 und Konferenz von Potsdam Juli/August 1945) gefassten Beschlüssen der Alliierten wurden von der Sowjetunion bzw. der Ukrainischen SSR dauerhaft jene westlich und südwestlich ihrer ursprünglichen Grenzen gelegenen Gebiete einbehalten,
Nach dem Sieg der Anti-Hitler-Koalition im Zweiten Weltkrieg und auf den Kriegs- und Nachkriegskonferenzen (Teheran-Konferenz November 1943, Konferenz von Jalta Februar 1945 und Konferenz von Potsdam Juli/August 1945) gefassten Beschlüssen der Alliierten wurden von der Sowjetunion bzw. der Ukrainischen SSR dauerhaft jene westlich und südwestlich ihrer ursprünglichen Grenzen gelegenen Gebiete einbehalten,
13b Grenzen Polens
13b Grenzen Polens
Verschiebung der Grenzen Polens
Im Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag vom 28. September 1939 wurde der genaue/korrigierte Grenzverlauf zwischen Hitler-Deutschland und der Sowjetunion festgelegt, der in etwa der am Nationalitätenprinzip orientierten Curzon-A-Linie von 1920 entsprach.
Im Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag vom 28. September 1939 wurde der genaue/korrigierte Grenzverlauf zwischen Hitler-Deutschland und der Sowjetunion festgelegt, der in etwa der am Nationalitätenprinzip orientierten Curzon-A-Linie von 1920 entsprach.
13c Grenzen Rumäniens
13c Grenzen Rumäniens
Verschiebung der Grenzen Rumäniens
Nach dem Ende des deutschen Westfeldzugs und Unterzeichnung des Waffenstillstands von Compiègne am 22. Juni 1940 sah die Sowjetunion den Zeitpunkt gekommen, das zu diesem Zeitpunkt noch zu Rumänien gehörende Bessarabien, die nördliche Bukowina und das Herza-Gebiet zu annektieren. Am 28. Juni 1940 besetzte die Rote Armee diese Territorien.
Nach dem Ende des deutschen Westfeldzugs und Unterzeichnung des Waffenstillstands von Compiègne am 22. Juni 1940 sah die Sowjetunion den Zeitpunkt gekommen, das zu diesem Zeitpunkt noch zu Rumänien gehörende Bessarabien, die nördliche Bukowina und das Herza-Gebiet zu annektieren. Am 28. Juni 1940 besetzte die Rote Armee diese Territorien.
13d Grenzverschiebungen
13d Grenzverschiebungen
Weitere Grenzverschiebungen
Auch der östliche Teil der Tschechoslowakei, die Karpatoukraine, die nach 1938 von Ungarn annektiert worden war, fiel nach dem Zweiten Weltkrieg an die Ukrainische Sowjetrepublik.
1954 kam die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Krim durch einen Beschluss des Obersten Sowjets an die Ukraine.
Auch der östliche Teil der Tschechoslowakei, die Karpatoukraine, die nach 1938 von Ungarn annektiert worden war, fiel nach dem Zweiten Weltkrieg an die Ukrainische Sowjetrepublik.
1954 kam die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Krim durch einen Beschluss des Obersten Sowjets an die Ukraine.
13e Tschernobyl 1986
13e Tschernobyl 1986
Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986
Im Jahre 1986 kam es zu einer Nuklearkatastrophe im Kernkraftwerk Tschernobyl nahe der nordukrainischen Stadt Prypjat. Dabei wurden große Mengen radioaktiver Stoffe freigesetzt, die anschließend durch den Wind über weite Teile Europas verteilt wurden.
Im Jahre 1986 kam es zu einer Nuklearkatastrophe im Kernkraftwerk Tschernobyl nahe der nordukrainischen Stadt Prypjat. Dabei wurden große Mengen radioaktiver Stoffe freigesetzt, die anschließend durch den Wind über weite Teile Europas verteilt wurden.
13f Unabhängigkeit
13f Unabhängigkeit
Ukrainische Nationalbewegung und Erklärung der Unabhängigkeit
In Galizien wurden bereits 1987 erste Regungen einer ukrainischen Nationalbewegung sichtbar. Geistliche und Laien setzten sich für eine Rückgabe der Kirchen an die Ukrainische griechisch-katholische Kirche ein, die als unierte Kirche dem Papst unterstand. Die Russisch-Orthodoxe Kirche bekämpfte diese Bestrebungen.
In Galizien wurden bereits 1987 erste Regungen einer ukrainischen Nationalbewegung sichtbar. Geistliche und Laien setzten sich für eine Rückgabe der Kirchen an die Ukrainische griechisch-katholische Kirche ein, die als unierte Kirche dem Papst unterstand. Die Russisch-Orthodoxe Kirche bekämpfte diese Bestrebungen.
14 Erneute Unabhängigkeit
14 Erneute Unabhängigkeit
Unabhängigkeitsbestrebungen, die die ganze Zeit existierten und ihr Zentrum in der Westukraine in Lwiw hatten, führten nach der Perestroika 1991 im Zuge der Auflösung der Sowjetunion zur erneuten staatlichen Unabhängigkeit der Ukraine.
Unter dem Eindruck des gescheiterten Augustputschs in Moskau verabschiedete die Werchowna Rada drei Tage später am 24. August 1991 eine formale Unabhängigkeitserklärung der Ukraine
Unter dem Eindruck des gescheiterten Augustputschs in Moskau verabschiedete die Werchowna Rada drei Tage später am 24. August 1991 eine formale Unabhängigkeitserklärung der Ukraine
14a Territorium
14a Territorium
Territorium der Ukraine
Mit der Unabhängigkeit stellte sich die Frage nach den Staatsgrenzen der Ukraine.
Mit der Unabhängigkeit stellte sich die Frage nach den Staatsgrenzen der Ukraine.
14b Grenze Russland
14b Grenze Russland
Am 2. Dezember 1991 erfolgte die Anerkennung der Ukraine durch Russland. Ihre Grenze zu Russland wurde im russisch-ukrainischen Freundschaftsvertrag vom 31. Mai 1997 festgeschrieben. Der Vertrag trat am 1. April 1999 in Kraft. Mit dem Freundschaftsvertrag wurden auch weitere Verträge über die Stadt Sewastopol abgeschlossen, die deren Status regelten.
14c Grenze Rumänien
14c Grenze Rumänien
Im Westen der Ukraine war die Grenze zu Rumänien bis 1997 strittig. Dabei ging es um die Zugehörigkeit des südlichen Bessarabiens und der nördlichen Bukowina zur Ukraine, Gebiete, die in der Zwischenkriegszeit zu Rumänien gehört hatten
14d Krim
14d Krim
Über die Halbinsel Krim kam es zu Kontroversen. Sie war seit 1954 Bestandteil der Ukrainischen Sowjetrepublik und hatte zuvor zur Russischen SFSR gehört, bis 1945 als Autonome Republik. Auf der Krim hatte die ethnisch russische Bevölkerung 1989 eine Zweidrittelmehrheit. Wegen eines am 20. Januar 1991 abgehaltenen Referendums wurde die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim am 12. Februar 1991 durch den Obersten Sowjet der Ukrainischen SSR wiedererrichtet und verblieb nach der Unabhängigkeit der Ukraine im August 1991 bei der Ukraine
14e Sicherheitspolitik Start
14e Sicherheitspolitik Start
Anfangsschritte zur ukrainischen Sicherheitspolitik
Am 16. Juli 1990 verabschiedete der Oberste Sowjet der Ukrainischen SSR die Erklärung ‚über die staatliche Souveränität der Ukraine‘, die „die Vorherrschaft, Unabhängigkeit, Vollständigkeit und Unteilbarkeit der Macht der Republik auf ihrem Territorium“ und die Absicht verkündete, in Zukunft ein dauerhaft neutraler Staat zu werden, der nicht an Militärblöcken teilnehmen wird und sich verpflichtet, keine Atomwaffen einzusetzen, zu produzieren oder zu erwerben
Am 16. Juli 1990 verabschiedete der Oberste Sowjet der Ukrainischen SSR die Erklärung ‚über die staatliche Souveränität der Ukraine‘, die „die Vorherrschaft, Unabhängigkeit, Vollständigkeit und Unteilbarkeit der Macht der Republik auf ihrem Territorium“ und die Absicht verkündete, in Zukunft ein dauerhaft neutraler Staat zu werden, der nicht an Militärblöcken teilnehmen wird und sich verpflichtet, keine Atomwaffen einzusetzen, zu produzieren oder zu erwerben
14f Atomwaffen
14f Atomwaffen
Schritte zum nichtnuklearen Status der Ukraine
Im Mai 1992 begann auch der Abtransport der in der Ukraine stationierten taktischen Kernwaffen nach Russland. - Am 14. 1.1994 unterzeichneten die Präsidenten Russlands, Ukraine und der USA von Amerika die Trilaterale Erklärung zur Vorbereitung für das Abkommen über die Vernichtung der auf ukrainischem Staatsgebiet stationierten Kernwaffen, womit der nichtnukleare Status der Ukraine endgültig bestätigt wurde. Das Budapester Memorandum wurde schließlich am 5. Dezember 1994 in Budapest unterzeichnet.
Im Mai 1992 begann auch der Abtransport der in der Ukraine stationierten taktischen Kernwaffen nach Russland. - Am 14. 1.1994 unterzeichneten die Präsidenten Russlands, Ukraine und der USA von Amerika die Trilaterale Erklärung zur Vorbereitung für das Abkommen über die Vernichtung der auf ukrainischem Staatsgebiet stationierten Kernwaffen, womit der nichtnukleare Status der Ukraine endgültig bestätigt wurde. Das Budapester Memorandum wurde schließlich am 5. Dezember 1994 in Budapest unterzeichnet.
14g Sicherheitskonzepte
14g Sicherheitskonzepte
Sicherheitspolitische Konzepte
Nach gemeinsamen Manövern von US-amerikanischen und ukrainischen Truppen 1995 in der Westukraine beschloss die NATO im Juli 1997 eine „Charta über besondere Partnerschaft“ mit der Ukrain
Nach gemeinsamen Manövern von US-amerikanischen und ukrainischen Truppen 1995 in der Westukraine beschloss die NATO im Juli 1997 eine „Charta über besondere Partnerschaft“ mit der Ukrain
14h Krawtschuk / Kutschma
14h Krawtschuk / Kutschma
Von 1991 bis 1994 war Leonid Krawtschuk der erste Präsident der Ukraine. Aufgrund eines Streiks von Bergarbeitern im Donbass setzte er vorgezogene Wahlen an. Leonid Krawtschuk schuf mit seiner Amtsabgabe nach der verlorenen Stichwahl gegen Leonid Kutschma einen wichtigen Präzedenzfall für die ukrainische Politik: Er klammerte sich nicht an die Macht und verließ seinen Posten, womit er die Tradition des Machtwechsels in der Ukraine begründete
14i Orange Revolution
14i Orange Revolution
Im Herbst 2004 fanden Präsidentschaftswahlen statt. Der seit 1994 amtierende Präsident Leonid Kutschma durfte laut Verfassung nach zwei Amtszeiten nicht mehr zu dieser Wahl antreten, die allgemein als Richtungswahl für eine West- oder Ostausrichtung des Landes angesehen wurde. Die Ereignisse um die Stichwahl am 21. November mündeten in die sogenannte Orange Revolution, einem mehrwöchigen friedlichen Protest gegen Wahlfälschungen, in dessen Folge nach einem Beschluss des Obersten Gerichts am 26. Dezember 2004 die Stichwahl wiederholt wurde.
14j Juschtschenko
14j Juschtschenko
Nach der Amtseinführung von Präsident Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 bestätigte das ukrainische Parlament (Werchowna Rada) am 4. Februar 2005 die neue Regierung unter Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko. Während der ersten 100 Tage der Regierung Tymoschenko wurden die Privatisierungen einiger großer Unternehmen (Kryworischstal) aus der Zeit des früheren Präsidenten Kutschma überprüft.
14k Revolution der Würde
14k Revolution der Würde
Ab dem November 2013 kam es zu Protesten gegen das Regime von Wiktor Janukowytsch, welche zunächst unter dem Titel Euromaidan bekannt wurden und heute in der Ukraine als „Revolution der Würde“ bezeichnet werden, wobei im Februar 2014 rund 100 Tote zu verzeichnen waren. Janukowytsch wurde am 22. Februar 2014, als er in Donezk versucht hatte, das Land zu verlassen, vom Parlament abgesetzt. und flüchtete nach Russlan
14l Übergangsregierung
14l Übergangsregierung
Anschließend kam es zur russischen Annexion der Krim. Ein Teil des Parlaments der Krim beschloss in einer ungültigen Sitzung[90] ein Referendum, das von der ukrainischen Verfassung nicht erlaubt war, unter russischen Truppen stattfand und gefälscht wurde. Am 18. März 2014 trat die Krim aufgrund dieser Vorgänge der Russischen Föderation bei. Von fast allen Staaten wird das Ergebnis des Referendums nicht anerkannt und die Krim weiterhin als Territorium der Ukraine behandelt.
14m Regierung und ATO
14m Regierung und ATO
Legitim gewählte Regierungen, Separatismus im Osten und russische Invasion
Am 2. Dezember 2014 wurde eine Koalitionsregierung, die sich nach der Parlamentswahl Ende Oktober gebildet hatte, eingesetzt. Arsenij Jazenjuk wurde als Ministerpräsident bestätigt. Die Amtseinführung des Präsidenten Petro Poroschenko fand am 7. Juni 2014 statt.
2019 mit Wolodymyr Selenskyj erstmals ein jüdischer Präsident der Ukraine.
Am 2. Dezember 2014 wurde eine Koalitionsregierung, die sich nach der Parlamentswahl Ende Oktober gebildet hatte, eingesetzt. Arsenij Jazenjuk wurde als Ministerpräsident bestätigt. Die Amtseinführung des Präsidenten Petro Poroschenko fand am 7. Juni 2014 statt.
2019 mit Wolodymyr Selenskyj erstmals ein jüdischer Präsident der Ukraine.
14n Russischer Angriff
14n Russischer Angriff
Am 21. Februar 2022 erkannte Russland die Unabhängigkeit der unter russischem Einfluss stehenden „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk an. Eine angebliche Bedrohung Russlands durch die Ukraine diente Putin als Vorwand für eine groß angelegte Invasion der Ukraine; diese begann am Morgen des 24. Februar 2022 gleichzeitig von Süden, Osten und Norden. Das ursprüngliche Kriegsziel Russlands, die rasche Eroberung Kiews und der Sturz der ukrainischen Regierung, musste jedoch Ende März 2022 aufgegeben werden.
-